Spontangeburt oder Kaiserschnitt
Jährlich kommen im Universitätsklinikum rechts der Isar rund 2.000 Kinder in vier modernen Kreißsälen auf die Welt. In jedem der Räume schaffen wir mit Hilfe individuell einstellbaren Lichts, Musik und Duftaromen eine persönliche Atmosphäre. Alle Kreißsäle sind mit modernen Gebärbetten ausgestattet, die sich in viele verschiedene Positionen bringen lassen. Schwangere können ihre Entbindungsposition selbst wählen, auch eine Wassergeburt in Gebärwannen ist möglich. Pezzibälle, Gebärhocker, Tuchseile und Matten ermöglichen Unterstützung in jeder Gebärposition – ob im Stehen, Sitzen oder im Liegen. Wir motivieren die Frauen zu Bewegung unter der Geburt, da dies für den natürlichen Geburtsverlauf förderlich ist. Neben zahlreichen Krankenschwestern und Hebammen sind mindestens ein geburtshilflicher Oberarzt und zwei Assistenzärzte sowie mindestens ein Kinderarzt und ein für Gynäkologie zuständiger Anästhesist rund um die Uhr im Haus.
Ja, bei jeder Geburt ist eine Hebamme dabei – und üblicherweise auch ein Arzt im Hintergrund. Sollte es zu Komplikationen kommen, übernimmt ein Facharzt die Leitung der Geburt.
Geburten sind nicht planbar, aber wir versuchen stets eine kontinuierliche Betreuung durch eine Hebamme während der aktiven Geburt zu gewährleisten. Im Falle überdurchschnittlich vieler Geburten gibt es im Hebammenteam eine Rufbereitschaft.
Am Klinikum rechts der Isar stehen keine Besucherparkplätze zur Verfügung. Für Geburtsanmeldung, Verlaufskontrollen oder sonstige geplante Termine empfehlen wir daher die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Wenn es eilig ist: Für die Entbindung stehen Ihnen einige „Storchenparkplätze“ direkt auf dem Klinikgelände neben der Frauenklinik zur Verfügung. Hier können Sie kurz parken, bis Ihre Frau sicher im Kreißsaal angekommen ist. Danach suchen Sie sich bitte einen öffentlichen (meist gebührenpflichtigen) Parkplatz. Um Zufahrt zu den Storchenparkplätzen bitten Sie an der Schranke.
Frauen unter Geburt erleben die Wehenschmerzen sehr unterschiedlich. Jede Gebärende sollte hier nach ihren eigenen Bedürfnissen entscheiden, ob und welches Schmerzmittel sie benötigt. Bereits die Konzentration auf eine ruhige Atmung kann bewirken, dass der Schmerz weniger intensiv wahrgenommen wird. Wasser sorgt ebenfalls für Entspannung – Wehen in der Geburtswanne empfinden viele Frauen als weniger schmerzhaft. Wir bieten darüber hinaus schmerzlindernde sanfte Therapien wie Aromatherapie, Akupunktur, Homöopathie oder Wärmetherapie an, ermutigen die werdenden Mütter zur Bewegung und zeigen ihnen verschiedene Gebärpositionen.
Während der Geburt ist es vor allem wichtig, dass die werdende Mutter diejenige Form der Schmerzlinderung bis hin zur Periduralanästhesie kennt und wählt, die individuell am besten zu ihr passt:
Periduralanästhesie (PDA)
Die Periduralanästhesie (PDA, auch Epiduralanästhesie) gilt als das effektivste Verfahren zur Schmerzlinderung während der Geburt. Die Gebärende wird weder schläfrig, noch sollte Übelkeit auftreten. Ihre Beweglichkeit bleibt erhalten und der Schmerz wird abgeschwächt, aber nicht vollständig unterdrückt. So behalten die Frauen ein Gespür für die Wehen und wissen, wann sie pressen müssen.
Bei der Periduralanästhesie wird nach einer lokalen Betäubung der Haut eine Kanüle in den unteren Teil des Rückens eingeführt und der sehr dünne Periduralkatheter in den Periduralraum (Bereich im Wirbelkanal) eingelegt. Der Katheter wird am Rücken, mit Pflastern fixiert, die Nadel wird wieder entfernt. So ist die Beweglichkeit nicht eingeschränkt. Während der Wehen können über den Periduralkatheter schmerzstillende Medikamente verabreicht werden. Dies können Lokalanästhetika, kleine Dosen von Opioiden oder eine Mischung daraus sein.
Die Walking Epidural
Meist wird an den Periduralkatheter eine tragbare Pumpe angeschlossen. Diese gibt in fixen Zeitabständen eine festgelegte Menge an sehr niedrig dosierten Medikamenten ab. Zusätzlich kann die Gebärende weitere Medikamentengaben per Knopfdruck abrufen. Diese sind automatisch limitiert, um eine Überdosierung auszuschließen. So wird eine eventuelle Schwäche in den Beinen vermieden und die Wehenschmerzen werden lediglich abgeschwächt. Die werdende Mutter kann sich bei der Walking Epidural mit der Pumpe frei bewegen oder eine gewünschte Geburtsposition einnehmen und so eine gewisse Entspannung erreichen.
Periduralanästhesie und Kaiserschnitt
Sollte ein Kaiserschnitt notwendig werden, kann eine Periduralanästhesie in den allermeisten Fällen sehr gut genutzt werden. Über den Periduralkatheter wird dann eine höhere Dosis des Lokalanästhetikums gegeben, um die untere Körperhälfte für die Operation komplett zu betäuben. Dies ist für Mutter und Kind sicherer als eine Allgemeinanästhesie (Vollnarkose).
Mögliche Nebenwirkungen der Periduralanästhesie
In den Tagen nach der Geburt können in seltenen Fällen Nachwirkungen wie Rücken- und Kopfschmerzen bei der Mutter auftreten. Diese geben sich jedoch gewöhnlich innerhalb einiger Tage. Sehr selten kommt es zu Nervenschäden – diese können während einer Geburt jedoch auch ohne Periduralanästhesie passieren. Eine ausführliche Aufklärung durch eine Anästhesist*in über die Vorteile einer Periduralanästhesie, aber auch die möglichen Nebenwirkungen, erfolgt in einem Aufklärungsgespräch.
Eine Vorbesprechung zum geplanten Kaiserschnitt findet bereits im Rahmen der Geburtsanmeldung statt. Am Tag vor dem Kaiserschnitt kommt die Schwangere zur Vorbereitung für einen Ultraschall, CTG, Blutabnahme, Corona-Test und ein Gespräch mit dem Operateur und der Anästhesie ins Klinikum rechts der Isar. Am Morgen des Kaiserschnitts erwarten wir Sie nüchtern in der Regel zwischen 7 und 8 Uhr – je nach OP-Planung – im Kreißsaal.
Ja. Unser Schwerpunkt in der Behandlung liegt hier auf extrem unreifer Frühgeborener sowie Neugeborener mit Herzfehlern. Hier finden Sie weitere Informationen
Jeder Kreißsaal hat eine Versorgungseinheit für Neugeborene. Außerdem steht ein Raum zur intensivmedizinischen Versorgung bereit. Das Klinikum rechts der Isar als Perinatalzentrum der ersten Versorgungsstufe verfügt außerdem über eine Neugeborenenüberwachungsstation und eine Neugeborenenintensivstation.
Perinatalzentren sind Einrichtungen zur Versorgung von Früh- und Neugeborenen. Level I bedeutet, dass wir ein Perinatalzentrum der Maximalversorgung der höchsten Versorgungsstufe sind. Wir betreuen ca. 45 extrem unreife Frühgeborene pro Jahr sowie jährlich ca. 60 Neugeborene mit Herzfehlern in enger Zusammenarbeit mit unserer Pränataldiagnostik, der Neonatologie, dem Deutschen Herzzentrum sowie der Kinderchirurgie und ggf. auch mit anderen Fachabteilungen (z.B. Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie, HNO, Orthopädie).