Im Vorfeld des Brustkrebsmonats Oktober möchte der BRCA-Netzwerk e. V. mit der Aktionswoche Vererbbarer Krebs, das Bewusstsein für Krebserkrankungen in der Familie schärfen. Das Wissen um ein möglicherweise erblich erhöhtes Risiko bietet die Chance, Krebs frühzeitig zu erkennen und im besten Fall vorzubeugen.
Auzug aus der Mitteilung des BRCA-Netzwekes:
Krebs entsteht durch Veränderungen in den Genen. Die meisten Krebserkrankungen entstehen spontan. Das bedeutet, dass es im Laufe des Lebens zu Veränderungen in den Genen kommen kann, die gesunde Körperzellen zu Tumorzellen umwandeln. Diese Veränderungen finden nur in den Krebszellen statt und können nicht an Nachkommen weitergegeben werden.
Welcher Krebs kann erblich sein?
Es gibt Schätzungen, dass rund 15 Prozent aller Krebserkrankungen aufgrund einer erblichen Veranlagung entstehen. Mitte der 1990er Jahre, wurden die ersten Veränderungen in Genen gefunden, die beispielsweise das Brustkrebsrisiko erhöhen. Man nannte sie BRCA 1 und 2 (abgeleitet aus dem englischen Wort für Brustkrebs: Breast Cancer). Mittlerweile ist die Forschung viel weiter. Es wurden zahlreiche weitere Genvarianten gefunden, die das Risiko für unterschiedliche Krebserkrankungen, wie Eierstockkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs und noch einige andere, erhöhen können. Ebenso wurden Präventionsmöglichkeiten entwickelt, um dem Krebsrisiko bestmöglich zu begegnen.
Check deine Familiengeschichte!
Daher unser Aufruf: Schaut euch eure Familiengeschichten ganz genau an! Wenn Krebserkrankungen gehäuft auftreten, und diese möglicherweise schon in jungen Jahren, kann das ein Hinweis sein. Zur Familie gehören Eltern, Geschwister, Großeltern, Tanten, Onkel, Nichten, Neffen, auch Cousinen und Cousins. Eine humangenetische Beratung an einem spezialisierten Zentrum und gegebenenfalls ein Gentest können Klarheit schaffen. Dieser kann einerseits entlasten, wenn sich eine Erblichkeit nicht bestätigt. Andererseits kann der Test bei Nachweis einer erblichen Veranlagung Klarheit über das persönliche Risiko bringen und aktiv gehandelt werden.
Wie hoch ist das Risiko?
Sowohl Mutter als auch Vater können Träger einer Genveränderung sein. Das Risiko, eine Genmutation an Kinder weiterzugeben, liegt für jedes einzelne Kind unabhängig vom Geschlecht bei 50 Prozent. Auch wenn sich ein erblich erhöhtes Krebsrisiko bestätigt hat, bedeutet das nicht zwangsläufig, an Krebs zu erkranken. Eine individuelle Risikoeinschätzung und vorbeugende Maßnahmen sind möglich. Dafür ist es wichtig, sich mit der eigenen Familiengeschichte vertraut zu machen.
Woche der Informationen rund um das Thema
Wir schließen uns mit dieser Initiative dem US-amerikanischen Netzwerk FORCE an und möchten diese Woche nutzen, um das Bewusstsein und das Wissen rund um das Thema vererbbare Krebserkrankungen zu steigern. Wir möchten für Deutschland in diesem Jahr einen Anfang machen und in den folgenden Jahren gemeinsam mit anderen Patienten- und Selbsthilfeorganisationen sowie weiteren Versorgenden die Aktionswoche weiterentwickeln. Ziel soll sein, auf möglichst breiter Basis Aufmerksamkeit für vererbbare Krebserkrankungen zu schaffen. Wissen ist Chance und hilft Entscheidungen zu treffen.
Lasst uns gemeinsam handeln und macht mit: Teilt Wissen!
Themen der 1. Aktionswoche Vererbbarer Krebs:
Montag: Was sind überhaupt vererbbare Krebserkrankungen?
Dienstag: Krebs in der Familie: An wen kann ich mich wenden?
Mittwoch: Previvor Day: Nicht erkrankt und doch betroffen!
Donnerstag: Gentest: Welche Tests gibt es und welche Ergebnisse sind möglich?
Freitag: Prävention: Welche Früherkennung und Vorbeugung kann ich nutzen?
Samstag: An Krebs erkrankt: Bringt ein Test mich weiter?
Sonntag: Lebensstil: Wie kann ich mein Risiko beeinflussen?
BRCA-Netzwerk e. V.
Hilfe bei familiären Krebserkrankungen
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